TCS: Veloschlösser im Test - Preis ist kein Knackpunkt
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Der Touring Club Schweiz hat die Sicherheit von 15 Veloschlössern unterschiedlicher Bauart getestet. Grundsätzlich gilt, je massiver die Schlösser, umso schwieriger sind sie zu knacken, wobei der Preis nicht zwingend entscheidend ist.
In einem weiteren Test wurden sieben Velotaschen verglichen, die auch auf dem Rücken getragen werden können. Eine dieser 2-in-1-Hybridtaschen erzielte die Empfehlung „hervorragend“ und drei weitere wurden als „sehr empfehlenswert“ eingestuft.
Laut Polizeistatistik wurden in der Schweiz 2023 insgesamt 48’504 Velos und E-Bikes als gestohlen gemeldet. Die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher sein. Muss das Fahrrad längere Zeit im öffentlichen Raum stehen gelassen werden, lohnt sich daher die Investition in ein solides Veloschloss. Insbesondere, weil die Versicherungen nur zahlen, wenn das Zweirad mit einem angemessenen Schloss gesichert wurde. Um bei der richtigen Wahl des Veloschlosses zu helfen, hat der TCS 15 verschiedene Vorrichtungen – vom Rahmen- über Kabel- bis zum Textilschloss – mit und ohne Gewalt zu knacken versucht. Die Preisspanne der getesteten Schlösser reicht von 7.95 bis 289 Franken.
Massive Schlösser schwer zu knacken
Im Test wurde versucht, die Schlösser zunächst ohne Gewalt zu öffnen und danach mit verschiedenen Werkzeugen von der Brechstange über den Bolzenschneider bis zum Winkelschleifer oder Eisspray zu knacken. Dabei zeigte sich, dass teurere Schlösser in jeder Kategorie grundsätzlich schwieriger aufzubrechen sind als günstigere. Da ein Schloss das Velo jedoch nur dann komplett sichert, wenn der Rahmen und das Hinterrad an einer Velostange (oder anderer Infrastruktur) festgemacht ist, sind auch Form und Grösse des Schlosses entscheidend bei der Bewertung. Das Kryptonite-Kettenschloss „Evolution Series 4 1090“ wird deshalb in der Endbewertung als am sichersten eingestuft, vor dem Hiplok „D1000“, welches nur mit ausserordentlichem Aufwand aufgebrochen werden kann (vierzig Minuten mit dem Winkelschleifer). Das Hiplok ist allerdings so klein, dass damit nur der Rahmen an einer Velostange festgemacht werden kann, während das Hinterrad ungeschützt bleibt.
Teuer nicht gleich besser
Der Test hat auch gezeigt, dass ein sicheres Schloss nicht unbedingt teuer sein muss. Mit einem Preis von 70 Franken ist das sicherste Schloss von Kryptonite bei weitem nicht das Teuerste. Das preiswerte Bügelschloss „M-Wave B245“ kann seinerseits nicht mit dem Bolzenschneider aufgebrochen werden, weshalb ein Dieb mit einem Winkelschleifer ans Werk gehen müsste. Bei einem Preis von nur 13 Franken erzielt dieses Bügelschloss daher eine sehr gute Sicherheitsbewertung. Das Textilschloss „Orbit“ von Tex-Lock wird ebenfalls als sehr sicher eingestuft und ist zudem verhältnismässig leicht (etwa 1’100 Gramm). Um es mit Bolzenschneider, Seitenschneider und Japanmesser aufzubrechen, ist mehr als eine halbe Stunde nötig. Zudem wird das Fahrradgestell durch die textile Oberfläche nicht zerkratzt. Das Handschellenschloss „Street Cuff“ von Master Lock ist auch extrem schwer aufzubrechen, und kann für den Einsatz mit E-Trottinetten interessant sein, da man damit die Lenkerstange des Trottinetts an einer Velostange festbinden kann.
Vorsicht bei Zahlenschlössern
Die getesteten Zahlenschlösser sind weniger sicher als Schlüsselschlösser. Die beiden Zahlenschlösser konnten im Test von erfahrenen Lockpickern ohne Einsatz von Werkzeugen geöffnet werden, während dies bei den Schlüsselschlössern nur bei drei von zwölf Modellen möglich war. Allerdings können aufwendig konstruierte und teure Zahlenschlösser selbst geübten Experten Mühe machen. Entscheidend bei der Wahl des Veloschlosses ist der Verwendungszweck: Wird das Fahrrad nur für eine kurze Dauer tagsüber vor dem Einkaufszentrum stehen gelassen, kann ein Rahmen- oder Kabelschloss ausreichen. Für ein günstiges „Bahnhofsvelo“ ist es ebenfalls nicht nötig, in ein teures Schloss zu investieren. Wird ein teures Velo oder E-Bike aber auch über Nacht am Bahnhof stehen gelassen, ist ein gutes Schloss Pflicht. Kabelschlösser, die mit einem einfachen Seitenschneider aufgebrochen werden können, sind hier nicht zu empfehlen.
Velotaschentest zeigt gute Ergebnisse
In der Schweiz sind vor allem in grösseren Agglomerationen immer mehr Leute mit dem Fahrrad unterwegs. Um bei jeder Witterung die persönlichen Gegenstände, das Notebook zur Arbeit oder den Einkauf mitzuführen, gibt es inzwischen sehr raffinierte Hybridtaschen, die am Velo befestigt werden und im Handumdrehen in einen Rucksack umgewandelt werden können. Der TCS hat sieben davon einem Praxistest unterzogen und die Halterungen, den Tragekomfort und die Wasserdichtigkeit geprüft.
Einfache Umwandlung von Tasche zu Rucksack
Die geprüften Taschen verfügen über sehr unterschiedliche und teilweise sehr ausgeklügelte Mechanismen für die Umwandlung von Tasche zu Rucksack. Während bei den Modellen von Otinga und Elops der Umbau mit einfach zu bedienenden Reissverschlüssen geschieht, wird beim Testsieger von Ortlieb je nach Nutzung eine Abdeckung einfach über die Velohalterungen oder die Rucksackriemen gelegt. Nur beim „Urban Dry“ von Basil können die Rucksackriemen nicht verstaut werden.
Für jeden Gebrauch die geeignete Tasche
Für Ganzjahresnutzer sind vor allem die Produkte von Basil und Ortlieb aufgrund der wasserdichten Eigenschaften empfehlenswert. Für Schönwetterpendler, die auch Wert auf Ästhetik und Tragekomfort legen, drängt sich die Tasche von Vaude auf. Wer nur ab und zu mit dem Velo unterwegs ist, für den kann auch das günstigste Modell von Decathlon gute Dienste erweisen, und wer nachts gut gesehen werden will, ist mit der Tasche von Valkental optimal bedient. Im Regentest erreichten die Taschen von Elops und AGU eine ungenügende Bewertung. Der Regenüberzug und die Reissverschlüsse waren ungenügend wasserdicht, wodurch so viel Wasser in den Innenraum der Tasche gelangen konnte, dass Elektrogeräte Schaden genommen hätten. Beim Abwurftest fiel einzig das Modell von Basil durch. Diese Tasche löste sich je nach Gepäckträger beim Überfahren eines Hindernisses von der Halterung.
TCS-Empfehlungen
Veloschlösser (tcs.ch/fahrradschloss)
- Die Kosten eines Veloschlosses sollten in der Grössenordnung von fünf Prozent des Velowerts sein.
- Beachten Sie bei der Wahl des Veloschlosses, wo Sie das Fahrzeug stehen lassen wollen. Soll es an einem stark frequentierten Bahnhof auch über Nacht stehen, sollte das Schloss nicht mit einem Bolzenschneider zu öffnen sein.
- Rahmenschlösser sind praktisch für kurze Zwischenstopps. Bei teuren E-Bikes braucht es ein zusätzliches Schloss, um das Velo anschliessen zu können.
- Sollten Sie eine Veloversicherung abgeschlossen haben, klären Sie, ob es Mindestanforderungen an das zu verwendende Schloss gibt.
- Mit der TCS Velo Versicherung geniessen Sie europaweiten Diebstahlschutz bis zu hundert Prozent des Neupreises, Übernahme der Reparaturkosten nach einem Unfall (in Europa) und Pannenhilfe (in der Schweiz).
Velotaschen (tcs.ch/fahrradtaschen)
- Für Allwetter-Pendler: Eine wasserdichte Tasche wählen, die den Arbeitscomputer trocken hält.
- Für Schönwetterpendler: Ein Modell nach ästhetischen Gesichtspunkten oder Tragekomfort wählen.
- Für Ausflügler und Velotour-Liebhaber: Beim Kauf auf den Tragekomfort des Rucksacks achten.
Quelle: TCS
Titelbild: Symbolbild © TCS